Jahresbeginn 1936. Der Weg in die NS-Diktatur scheint unumkehrbar. Die Kölnerinnen und Kölner haben sich auf ein Leben unterm Hakenkreuz eingerichtet. Wer nicht vom Terror des Regimes betroffen ist, der empfindet diese Jahre nach der Armutskrise oft als Blütezeit. Im März 1936 steht Köln im Fokus der internationalen Medien. In einer Überraschungsaktion schickt Hitler 30.000 Soldaten über die Rheinbrücken in die linksrheinische Zone. Es ist der erste militärische Schlag des NS-Regimes nach Aussen. Doch die Alliierten lassen Hitler gewähren und in Köln selbst wird der Diktator drei Wochen später von Hunderttausenden frenetisch gefeiert. Zwar ist die Zustimmung der Kölner zu Hitler nach Aussen überdeutlich, aber dennoch wird jede Opposition unerbittlich verfolgt. Nur für einen kurzen Sommer, während der Olympischen Spiele in Berlin, deren Glanz auch in Köln zu spüren ist, halten sich antijüdische Hetze und Gestapo-Terror in Grenzen, um danach in unmißverständlicher Härte auf den Holocaust zuzusteuern.
Teil 2 dieser Filmdokumentation widmet sich u.a. diesen Themen:
Der Einmarsch der Wehrmacht ins Rheinland 1936, Besuche Adolf Hitlers in Köln 1936 u. 1938, die
„goldenen Jahre“ des Karnevals 1936, Köln als Zentrum des internationalen Billigtourismus, als Sportstadt mit ASV-Sportfest, Eröffnung des neues Eis- und Schwimmstadions in Farbe, Deutzer Schützenfest in Farbe, Besuch in der Dombrauerei – die meisten Kölner trinken (noch) kein Kölsch, Ford wird Deutsch und Rüstungschmiede, Besuche in verschiedenen Großbetrieben, die Rolle der Frauen, 1938: „der Kuß als Zahlungsmittel“: Seltene Einblicke in den Fastelovend, Rosenmontag 1938: „der Zoch der Schande“, der Drill in der Hitlerjugend, Reichspogromnacht und die Ausplünderung der Kölner Juden, die Kirchen zwischen Anpassung und Widerstand, die Altstadt wird radikal umgestaltet, Beginn des Abrisses von Deutz, der Bau der Rodenkirchener Autobahnbrücke, 1939: Der letzte Friedenssommer, ein filmischer Abschied von der alten Stadt.