Hannelore Hausmann
Hannelore Hausmann, Jg. 1928: „Heute kann ich es sagen...“
Jahrzehntelang brachte Hannelore Hausmann die Worte über das wahre Schicksal ihres Vaters Siegbert nicht über die Lippen: „Wenn mich heute jemand fragt, dann sag ich: Er war Jude und ist in Auschwitz vergast worden.“ Hannelore wird im wohlhabenden Köln-Braunsfeld geboren und ist die Tochter aus einer jüdisch-katholischen „Mischehe“. Nach der Machtübernahme der NSDAP findet Vater Siegbert keine Anstellung mehr, die Familie verliert ihre Wohnung und zieht ins rechtsrheinische Deutz. Die folgende bittere Armut und die Ausgrenzung des Vaters zerstört auch die Liebe der Eltern. Hannelore kann ihrem Vater in der sich weiter zuspitzenden Lage beistehen, bis sein Abtransport in ein KZ angeordnet wird. Als „Halbjüdin“ gerät auch sie ins Visier der Behörden und kann sich nur durch eine abenteuerliche Flucht retten. Trotz ihrer traumatischen Erfahrungen, hat sie nie daran gedacht, nicht in ihre Kölner Heimat zurück zu kehren.